Mit vollem Speed erreichte ich den Canyon und sprang über eine Rille im Boden, welche zum Glück nicht besonders breit war. Hechelnd trat ich dann dicht an den Rand eines Canyon-Plateaus und sah in die Ferne. Ich liebte diesen Ort! es gab noch immer soviel zu entdecken für mich, und vor allem konnte man hier viel finden zum darauf herum kauen! Es gab viele kleine Stellen, an denen man gut Mäuse finden konnte - wenn man die Stellen denn kannte. Noch immer war mein Geruchssinn nicht wirklich auf die Beutesuche ausgelegt und auch mein Spieldrang war noch immer zu ausgeprägt, als dass ich ernsthaft jagen würde. Zumindest wenn ich allein jagte. Sobald ich jedoch mit dem Rudel jagte wurde ich sehr ernst und konzentrierte mich auf meine Aufgabe.

Ich war erschöpft über die Berge gelaufen. Als sich ein Abhang vor mir auftat. Sofort wich ich von der Kante zurück. Ich war eigentlich nicht ängstlich. Doch nun war ich an einem Ort, wo ich noch nie vorher gewesen war. Ich zog mich unter einen spärlichen Busch zurück. Nun begann ich verängstigt zu jaulen. Da ich auch nichte wusste wohin. Und wasser entdeckte ich auch keins. Nun bekam ich die Angst, dass ich einsam starb.

Gerade hatte ich die Fährte einer Maus ausgemacht, da wurde ich von einem Laut abgelenkt. Die Maus piepste und verschwand in einer Rille. Frustriert wuffte ich kurz und sah ihr nach, ehe ich meine Ohren spitzte. Der befremdliche Laut klang sehr nah. Aus meiner spielerischen Neugier heraus begann ich in die Richtung zu tapsen, musste aber recht rasch abbremsen, als ich die Kante einer tieferen Rille erreichte. Der Laut kam von der anderen Seite, aus einem der kargen Sträucher, welche hier wuchsen. Ich legte den Kopf von einer Seite auf die andere, schätzte einen Moment den Abstand ab, ehe ich ein paar Schritte zurück lief um Anlauf zu nehmen. Im vollen Sprint rannte ich dann auf die Kante zu und sprang ab. Gerade so schaffte ich es auf der anderen Seite aufzukommen, wobei ich mit den Hinterpfoten einen Moment abzurutschen drohte. Doch dann schaffte ich es mich hoch zu ziehen und mit wedelnder Rute auf das Gestrüpp zuzugehen. Meine Ohren hatte ich leicht gespitzt und meine Zunge hing hechelnd hervor.

Mit meinen verbliebenen Kräften, versuchte ich so laut zu jaulen wie ich nur konnte. Durch meine Ohren versuchte ich nach Geräuschen zu hören. Da waren Schritte ganz in meiner Nähe. Was hatten die zu bedeuten? Ich wollte es unbedingt wissen. Also schaute ich in die Richtung der Schritte. War das ein Hund? Ich war mir nicht ganz sicher. Neugierig schaute ich weiter in die Richtung.

Da saß ein anderer Hund, welcher eindeutig kleiner war wie ich. Ich legte mich hin Hallooo! Meine Rute wischte nun fröhlich hin und her Ich bin Spot! Und wer bist du? Ich schien vollkommen vergessen zu haben, wie wir uns normalerweise gegenüber Eindringlingen verhalten sollten. Außerdem war sonst niemand aus dem Rudel in der Nähe. Ich ließ mich schließlich verspielt auf die Seite plumpsen und streckte zugleich eine Pfote zum Gebüsch hin.

Es war ein fremder Hund. Dieser stellte sich als Spot vor. Er schien nicht gefährlich zu sein. Oder Feindselig zu sein.Ich bin Herkules sagte ich stürmisch. Dann schnupperte ich an seiner ausgestreckten Pfote. Der Geruch roch stark nach den Bergen durch die sie gelaufen war. Jedoch konnte sie Gerüche auch noch nicht gut unterscheiden. Es konnte auch ein völlig anderer Geruch sein.

Ich zog mich mit meiner Pfote, welche nun dicht bei Herkules lag, näher an das Gebüsch heran und schnupperte an dem braunen Hund Du riechst aber so gar nicht wie unser Rudel! Stellte ich dann doch leicht irritiert fest. Ich war mir eigentlich sicher gewesen, dass nur Hunde aus unserem Rudel sich in diesem Gebiet aufhalten durften.

Als er was von Rudel sagte, war ich irritiert. Sowas kannte ich gar nicht. Das war etwas fremdes. Ob das überhaupt gut war? Ich zog mich ein Stück von Spot weg.Ich komme auch nicht von hier. sagte ich mutig. Hoffentlich ließ er mich am Leben. Ich hatte ja keine Ahnung, was so ein Rudel tat. Ob sie Hunde wie mich töteten?

Ich giggelte und drehte mich auf den Rücken, wieder hing hechelnd meine Zunge heraus, deren Spitze nun auf den Boden reichte. Speichel tropfte zu Boden. Dadurch dass meine Rute wedelte, wackelte mein ganzer Po hin und her Das kann ich riechen! Es klang richtig stolz. Immerhin war ich ja noch nicht so geübt im Unterscheiden von Gerüchen, doch den Geruch des Rudels würde ich immer erkennen Ich wette mein Alpha...eh..ich..ich meine Tybalt würde dich mögen!

Belustigt sah ich Spot zu. Er sah aus, als hätte er richtig Spaß. Als er stolz sagte, dass er das riechen kann, schaute ich ihn bewundernd an.Ich brauch auch noch Übung in Gerüchen. sagte ich stolz auf seine Aussage hin. Das war echt eine schöne Begegnung. Meine Route begann auch zu wedeln.Wer ist Tybalt? fragte ich neugierig. Ein Alpha, hm? Klang nach einem Anführer. Aber ich war mir sicher. Schließlich kannte ich noch nicht sehr viel.

Es sah nun wirklich so aus, als würde ich mit offenem Maul grinsen Tybalt ist der Anführer des Mondrudels..dem Rudel in welchem ich lebe. Dies hier ist ein Teil unseres Jagdgebietes. erläuterte ich dann mit einem möglichst erwachsenem Tonfall. Doch wirklich ernst blieb ich nie lange. Mit Tybalt kann man ganz toll spielen und er passt immer auf, dass es allen im Rudel gut geht. fuhr ich dann wieder giggelnd fort.

Spot sah aus, als grinste er. Sein Erwachsener Tonfall, hörte sich lustig an. Weswegen meine Route belustigt heftiger wedelte. Als er komisch fort fuhr, konnte ich ihn nicht wirklich ernst nehmen. Dennoch glaubte ich ihm das. Schließlich konnte das ja gut sein.Meinst du ich kann zu euch gehören? fragte ich aufgeregt. Hechelnd sah ich Spot an. Ich wollte unbedingt eine Familie wieder haben. Nur ohne Zweibeiner. Hoffentlich nahmen sie mich auf. Dann wollte ich da auch bleiben. Ich wollte unbedingt dahin. Zur Not, musste ich mich durch setzten.

Ich schien zu überlegen. Nun ich kann dich zumindest mitnehmen. Aber ob du bleiben kannst, muss Tybalt entscheiden..da darf ich nicht mitreden. Nun war ich doch wieder ernster geworden, als es für mich üblich war. Ich rollte mich wieder auf den Bauch, ehe ich mich aufsetzte und erhob mich dann völlig. Bleib aber dicht bei mir. Hier gibt es ganz fiese Rillen, in die man ganz, ganz tief fallen kann.

Ich stand auch auf. Klang als war Tybalt wirklich ein Anführer. Das konnte noch spannend werden. Als er von den Rillen erzählte, nickte ich aufmerksam. Natürlich blieb ich dann bei ihm. Noch wollte ich nicht sterben.Können wir dann los? fragte ich aufgeregt. Endlich hatte ich die Chance auf eine Familie. Oh das konnte noch sehr schön werden. Oder auch nicht. Aber ich dachte eher in die gute Richtung. Gut tat immer gut.