Die dunkle Gasse ist eine etwas zwielichtigere Stelle der Stadt. Wer hier her kommt hat vieles im Sinn - ob gut oder schlecht kommt wohl auf den Standpunkt an. Hier ist man größtenteils unbeachtet von allen Zweibeinern und die anderen Hunde sind klug genug, sich hier rauszuhalten.
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Aufmerksam tappte ich die dunkle Gasse hinab. Meine Krallen verursachten leise Klicks auf dem harten Beton und mischten sich mit dem Geräuschen der restlichen Stadt. Soweit ich feststellen konnte, war ich alleine hier hinten. Wie zu erwarten. schoss es mir durch den Kopf und ich schnaubte verächtlich. Die ganzen verweichlichten Leinenhunde trauen sich ja ohne ihre Zweibeinern nicht aus dem Park raus. Buhuu, da ist ein anderer Hund! Und Monster! Wir werden alle sterben! spottete ich gedanklich und blieb stehen. Meines Wissens nach war ich auch die einzige Streunerin im näheren Umfeld. Immerhin keine Rivalen. murmelte ich und legte nachdenklich den Kopf schief. Aber do ganz ohne Herausforderung ist es auch langweilig... überlegte ich und zuckte mit meinen Ohren. Egal, erstmal würde ich ein bisschen hier hinten dösen und danach könnte ich versuchen ein paar Schoßhündchen aufzumischen! Zufrieden befand ich, dass das nach einem Plan klang und rollte mich an die Wand gepresst zusammen.
Nach meinem Lauf durch die Stadt, kam ich zur dunklen Gasse. Ich wusste das ich hier vorsichtig zu sein hatte. Viele Hunde die sich hier aufhielten, waren noch unfreundliche als ich. Mit denen sollte man sich nicht anlegen. Die ersten Meter war kein Hund zu sehen. Vorsichtig schnüffelte ich. Kein mir bekannter Geruch war zu erschnüffeln. Durch meine Größe,waren meine Schritte sehr schwerfällig. Mein Tapsen musste weit zu hören sein. Hoffentlich griff mich kein andere Hund an.
Die Pfotengeräusche eines anderen Hundes rissen mich aus meinem leichten Dämmerschlaf und ich erstarrte kurz, bevor ich geschmeidig auf die Beine kam und mich aufmerksam in die Richtung der Tappser drehte. Dabei achtete ich darauf weiterhin im Schatten zu bleiben, um es dem anderen Hund schwerer zu machen mich zu finden. Misstrauisch musterte ich den gigantischen, dunklen Hund, der sich mir nährte.
Ich er schnüffelte einen mir fremden Geruch. Doch konnte ich nichts entdecken. Das machte mich noch misstrauischer. Also setzte ich mich kurz hin. Mein Ohr juckte, deswegen kratzte ich mich kurz. Dann stand ich wieder auf. Schnüffelnd lief ich in die Richtung von dem Geruch. Fremde Hunde mochte ich gar nicht gerne so nah bei meinem Gebiet. Und eigentlich wussten die Schwachen Hunde auch. Meine Schlussfolgerung war, das es sich um keinen Schwächen Hund handelte. Dann musste ich halt noch vorsichtiger sein.
Der andere Hund kratzte sich am Ohr und schien mich nicht zu bemerken, bevor er sich mir wieder nährte. Anhand der Art wie er seinen Kopf bewegte und hielt konnte ich aber erkennen, dass er einfach nur meinem Geruch folgte. Spöttisch zuckte ich mit meinem linken Ohr. Wow, wie aufmerksam. Intelligenz scheint ja nicht zu ihrer oder seiner Stärken zu gehören. dachte ich und wartete noch kurz an, bevor ich einen eleganten Satz aus meiner Position an der Wand machte und dem anderen Hund - wobei ich dem Geruch nach eher auf Hündin tippen würde - so den Weg abschnitt. Na hallo, wenn haben wir denn da? fragte ich mit einem unlesbarem Unterton und starrte den riesigen Hund träge an. Angst hatte ich, trotz des Größenunterschieds, keine. Was sollte ein so dämlicher Hund, der mich nicht entdeckt hatte, schon groß machen?
Als ein Fremder Hund aus dem Schatten kam, war ich kurz überrascht. Jedoch versteckte ich das. Ruhig setzte ich mich hin. Schließlich wusste ich nicht wie gefährlich der Hund war. Deswegen wollte ich ihn oder sie nicht verärgern. Dem Geruch nach, aber wahrscheinlicher weiblich. Als sie mich fragte wer ich war, begann ich zu antworten.Ich bin Amarok und du bist? fragte ich ruhig. Nur weil sie kleiner war, fühlte ich mich nicht stärker. Ich hatte noch kleinere Hunde gesehen die echt gefährlich waren. Deswegen hatte ich auch Respekt.
Mit leichter Frustration stellte ich fest, dass die andere Fähe - Amorak - ihre Körpersprache gut unter Kontrolle hatte und ich sie nicht oder nur sehr schwer lesen konnte. Da habe ich wohl meine Herausforderung... dachte ich und wackelte einmal kurz amüsiert mit meiner Rute. Hallo Amorak. Was führt dich in meine bescheidene Gasse? erwiderte ich in einem selbstbewusstem, beinahe schon arroganten Ton und betonte dabei besonders das 'meine'. Auf ihre Frage ging ich gar nicht erst ein. Namen waren, nach allem, immer noch mächtig.
Sie wirkte sehr Selbstbewusst. Die Hündin schien ein starker Hund zu sein.Deine Gasse? Was machst du am Rand meines Territorium? fragte ich in selbstbewussten Ton. Schließlich mochte ich keine Eindringlinge. Ruhig legte ich meine Route um meine Pfoten. Mit ruhigem Blick sah ich die kleinere Hündin an. Was sie wohl vor hatte? Eine Übernahme von meinem Gebiet? Sowas endete nicht gut. Das wusste ich genau.
Aufmerksam lauschte ich die Antwort der deutschen Dogge und tat so, als würde ich über eine Antwort meinerseits nachdenken, indem ich den Kopf schief legte. In Wahrheit dagegen kalkulierte ich gerade die beste Antwort und überlegte, was ich eigentlich wollte. Das ist also ihr Revier. Interessant. Soll ich sie vertreiben? Nein, noch nicht... Erstmal könnte ich ein bisschen Spaß haben. Schließlich habe ich mich davor noch darüber beschwert, dass es hier so langweilig ist. beschloss ich und neigte meinen Kopf nach unten, um das verräterische sadistische Funkeln in meinen Augen zu verbergen. Ach Amorak... Hast du vorher nicht zugehört? fragte ich in einem gespielt bedauern dem Ton nach und wartete nicht auf eine Antwort. Ich habe dir doch vorher erzählt dass das hier meine Gasse ist, also werde ich hier ab jetzt leben. Das ist doch ganz logisch, nicht wahr Amorak? beantwortete ich ihre Frage in einem zuckersüßen Tonfall und betonte dabei den Namen der dunklen Hündin. Genau deswegen verriet ich meinen Namen nicht gerne. In meinem Glauben war ein Teil der eigenen Persönlichkeit, des Schicksals und des eigenen Geschichte an einen Namen gebunden. Ein Name gehörte für immer zu uns, und auch wenn viele Hunde sich im Erwachsenenalter einen neuen nahmen, änderte das nichts daran. Namen konnten viel über einen Hund Aussagen.
Ich hörte ihren Zuckersüßentonfall. Ein paar Mal hatte ich schon mit Hunden zu tun gehabt, die so einen Ton an den Tag legten. Kurz überlegte ich eine Antwort.Ich sag auch nur das die Gass den Rand meines Gebietes bildet. Aber ich schätze dich sehr stark ein. sagte ich in einem ruhigen, nichts verratenden Ton. Wenn ich eins wusste, dann das der Ton die Musik machte. Daran hielt ich mich auch. Diese Begegnung konnte noch echt interessant werden. Da auch sie sehr dominant schien. Kleine Hunde unterschätzte ich nie. Den Fehler hatte ich einmal gemacht. Danach nie wieder. Auf ihr Provokation ging ich gar nicht erst ein. Klar hatte ich zugehört.
Jetzt machte sich leichte Verwirrung in mir breit. Was bitte will sie? wunderte ich mich und zögerte kurz, bevor ich weitersprach. Da schätzt du richtig. erwiderte ich dann und musterte die größere Fährt scharf. Aber wie ich bereits vorher gefragt habe, was hat dich dann hierher geführt?
Ruhig überlegte ich mir eine Antwort. Ich war nur auf einem meiner Spazierläufe. Nichts besonderes sagte ich kurz. Das war schließlich die Wahrheit. Auch wenn ich selten die Wahrheit sagte. Zu mindest was meine Beweggründe anging. Von daher blieb ich ganz locker. Was sie wohl hierhin geführt hatte? Fragen konnte ich auch später noch. Dafür hatte ich Zeit.
Okay, das lief nicht wie geplant. dachte ich und musterte die deutsche Dogge erneut. Sie wirkte auch nicht auf Streit aus, weshalb ich vorerst beschloss sie nicht als Gefahr einzuordnen. Dann kann ich ja ein bisschen Spaß haben gehen. Da das hier anscheinend dein Gebiet ist dachte ich mir dass du mich etwas runführen kannst? fragte ich, wobei es eher wie ein Befehl klang.
Ich war nicht auf Streit aus. Schließlich hatte ich keinen Grund für einen Kampf. Das schadete mir momentan nur. Als sie ihre Frage stellte, wurde ich innerlich ein bisschen sauer. Da es eher wie ein Befehl klang. Aber ich ging dennoch drauf ein. Äußerlich war ich ruhig. Aber klar doch. sagte ich knapp. Dann stand ich auf. Mit dem Kopf wies ich in die Richtung aus der ich gekommen war. Da ging es zu meinem Gebiet.